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WANDERN AUF DEM PRIENTALWEG

Bei der Ruine am Wildbach
KWIBASE Magazin ©Titelbild: Christian Rudnik
München – Heimatliches Kuhglockengeläut lässt einen vom Urlaub in Bayern träumen. Den Sound gibt‘s in der Warteschleife der Touristen-Information von Aschau aufs Ohr. Das stimmt mich schon mal ein auf die Route, die wir heute gehen – den Prientalweg von Aschau bis zum Bergsteiger.

Mit der bunten Wanderkarte in der Hand geht's los, im Hintergrund das prächtige Schloss Hohenaschau.
Foto: Christian Rudnik

Erstmal raus aus dem 5731-Seelen-Ort, vorbei an Ferienwohnungen die „Kampenwand“ und „Bergstüberl“ heißen, prächtigen Privat-Villen mit Pool und Oldtimern vor der Garage. Jede Menge supermoderne „Hundetoiletten“ und grüne Wiesen mit Stacheldraht umzäunt, auf denen Kühe und Ponys weiden. Ein Mix an Eindrücken, der mich kurz irritiert.

Im Ortsteil Bach hat sich die Prien wieder sichtbar gemacht – ein toller Abenteuer-Wasserspielplatz für die einheimischen Kids.
Foto: Christian Rudnik

Aber so eigenwillig sich das Ambiente auf dem ersten Teil der rund elf Kilometer langen Strecke zeigt, so zeigt sich auch die Prien in ihrem Verlauf: Mal plätschert sie in ihrem ordentlichen Kiesbett hellgrün flußabwärts, dann verschwindet sie mal unterirdisch, bis sie an anderer Stelle sprudelnd zwischen Felsen wieder auftaucht. Die Prien ist einer der längsten Wildbäche Bayerns – und sie hat ihren ganz eigenen Charme. Und auch wenn ich mich, mit der Wanderkarte in der Hand ein bisschen touristisch fühle, irgendwie macht das den Reiz der Tour aus. Denn in dieser Ecke von Bayern war ich noch nie.

Die Ruine der ehemaligen Wasserkraftanlage Labenbach ist ein begehrtes Foto-Motiv – und als „Kraftort“ bekannt.
Foto: Christian Rudnik

Die Umgebung wirkt angenehm verschlafen, ab und zu mal ein Radfahrer, der unseren Weg kreuzt. Ich fühle mich jetzt schon super entschleunigt. So entschleunigt, dass ich fast den Wahnsinns-Ausblick auf das herrschaftliche Schloss Hohenaschau (im 12. Jahrhundert als Burg errichtet, dann umgebaut und erweitert) verpasse, das weithin sichtbar auf einem großen Hügel thront.

Handbemalte bunte Stelen schmücken den Wanderweg im Priental.
Foto: Christian Rudnik

Bunte Stelen und Informationstafeln, jede Menge originelle Bänke lassen den Spazierwanderweg nicht langweilig werden (was ich erst befürchtet hatte). Immer wieder überqueren wir auch kleine Holzbrücken, bis es landschaftlich dann doch ein bisschen wilder wird.

80 Treppenstufen führen hoch zum Schloss Hohenaschau (Führungen gibt‘s ab 3 Euro), dazu gehören eine Falknerei sowie das Prientalmuseum.
Foto: Christian Rudnik

An der breiten Kiesweg-Gabelung „Am Rabenstein“ geht‘s jetzt bergauf in ein schattiges Waldstück. Bis nach Sachrang sind‘s noch zehn Kilometer (2,5 Stunden). Steil fällt der Hang links ab, durchs dunkle Blättergrün sieht man 50 Meter weiter unten noch die Prien schillern.

Freunde haben das Kreuz zum Andenken an ihren tödlich verunglückten Kameraden Michael Stefanski aufgestellt.
Foto: Christian Rudnik

Ein Holzkreuz an der Kante erinnert an Michael Stefanski, der hier laut Inschrift 1997 tödlich verunglückte. Eine hohe Stahlseil-Absicherung entlang der Steilkante soll vor weiteren Unglücken schützen.

Mit viel Geduld und Fingerspitzengefühl haben Wanderer am Fuße des Talberg-Wasserfalls ein zwei Meter hohes Steinmännlein gebaut.
Foto: Christian Rudnik

Wenig später geht es durch kleinere Dörfer in die sonnige Auen-Landschaft des weiten Prientals. Am Ende erwartet uns mein Lieblings-Spot: Der Wasserfall bei Berg und die steinerne Ruine der ehemaligen Wasserkraftanlage Labenbach. Nicht nur ein tolles Foto-Motiv – sondern vor allem bekannt als „Kraftort“.



ANFAHRT

Mit dem Auto über die A8 nach Aschau (ca. 82 Kilometer), etwa 45 Minuten

MIT DER BAHN von München nach Prien, weiter mit der Chiemgau-Bahn (15 Minuten Fahrt) nach Aschau, Dauer gesamt: 1 Stunde 40 Minuten, ab ca. 12 Euro

Text: Bild.de

Titelbild: Christian Rudnik

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