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„Uns wurde vorgeworfen, wir wären selbst schuld“

INFIZIERTES PAAR AUS ÖSTERREICH ERZÄHLT
KWIBASE Magazin Das Personal-Trainer-Paar Birgit (39) und Daniel Schlerith (35) aus Niederösterreich ist an Corona erkrankt©privat
Paar ist seit knapp einer Woche in Quarantäne ++ Sie haben sich bei Bekannten angesteckt ++ SIE musste in die Klinik, ER hatte keine Symptome
Wien – Sie sind zwar in Quarantäne, verstecken wollen sie sich aber nicht. Birgit Schlerith (39) und ihr Mann Daniel Schlerith (35) aus Niederösterreich sind an Corona erkrankt und müssen seit knapp einer Woche zu Hause bleiben.

Das Paar wurde bekannt als erster Corona-Fall in Österreich. Es hatte sich bei Bekannten, die in Norditalien waren angesteckt.

„Ich hatte vermehrt Symptome, weil ich durch Asthma vorbelastet bin“, erzählt Birgit Schlerith. „Ich hatte einen sehr starken Husten und Muskelschmerzen, was bei mir als Sportlerin aber auch nicht komplett unüblich ist.“ Vier Tage lang musste Schlerith im Krankenhaus bleiben. „Vor zwei Jahren hatte ich eine klassische Grippe – die war viel schlimmer.“

Ihr Mann Daniel hingegen hatte gar keine Symptome. Laut heute.at achtet das Paar innerhalb der häuslichen Quarantäne auf so viel Hygiene wie möglich. Die Personal-Trainerin: „Wir halten mindestens zwei Meter Abstand, benutzen nicht dieselben Handtücher. Uns wurde ja von anderen schon vorgeworfen, wir wären unhygienisch und selbst schuld.“

Doch als Personal-Trainer duschen Schlerith und ihr Mann mehrmals täglich und auch der Kontakt zu knapp 150 Kunden pro Woche verlangt immer ein regelmäßiges Händewaschen.

Dazu kamen noch Anfeindungen gegenüber der Kinder der Patchwork-Familie. „Alle drei Kinder sind negativ getestet worden. Meine große 14-jährige Tochter wohnt zwar noch mit im Haus, hat aber einen komplett eigenen Bereich, ein eigenes Bad. Meine zwei kleineren Kids sind, seit das Ergebnis da ist, bei ihrem Vater.“

Landessanitätsdirektorin Petra Juhasz, Salzburgs Bürgermeister Harald Preuner (ÖVP), Michael Haybäck (Leiter des Amtes für Öffentliche Ordnung) und Claus Peter Reedl (Gesundheitsamt Salzburg) informierten am Montag über die Corona-Fälle in ÖsterreichFoto: Barbara Gindl / dpa

Trotzdem wurden die Kinder in der Schule oder im Kindergarten angefeindet und bedroht. Auch finanziell ist die Erkrankung eine Katastrophe: „Wir müssen als Selbstständige schauen, wie wir dann nächsten Monat über die Runden kommen.“

Wie lange die Schleriths noch in Quarantäne bleiben müssen, ist unklar. In Österreich gilt jedoch die Regel: Bevor die Quarantäne aufgehoben wird, muss das Paar im Abstand von ein paar Tagen zwei negative Tests vorweisen.

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